Samstag, 15. März 2014

Frühling in der Villa Jenal und warum das Büro in die Ankleide ziehen musste

Draussen ist's ja schon richtig frühlingshaft. Sogar unser Rasen konnte schon angesät werden und nun warten wir gespannt aufs erste Grün in unserem Garten. Bis es soweit ist, zelebrieren wir den Frühling IN der Villa Jenal.


Ich liebe Magnolien. Die ersten stecken auch schon ihre Wurzeln in unsere Erde, eine andere wartet noch darauf, eingepflanzt zu werden. Mein weltbester Ehemann wird also demnächst wieder mit Spaten und Schaufel bewaffnet durch unseren Garten stapfen und so ganz nebenbei die Magnolie mal da und mal da platzieren, damit ich mich zig mal umentscheiden kann, wo denn nun der beste Standort ist. Ich versuche mich gerade das erste Mal darin, die Anlegung zweier Staudenbeete so richtig zu planen vor dem Einbuddeln. Bis jetzt gehörte ich ja eher zur Sorte der "Spontangärtner", die wohl ein Gartengrundgerüst planen, nicht aber, wo welche Pflanze hinkommt. Welcher Typ seid Ihr?


Auch Ranunkeln haben es mir angetan dieses Jahr (eine schöne Abwechslung zu den Tulpen) ...



... und unsere Birkenäste im Eingang haben eine neue Dekoration bekommen.


Ich bin nicht so der "Ostereier-an-den-Baum-bzw.-Ast-häng-Typ", drum fliegen bei uns schon mal ein paar Vögel und Schmetterlinge.



***

Im letzten Post habe ich versprochen, Euch zu zeigen, wo die grau/weiss-karierten Raffrollos nun hängen. Ursprünglich war der Raum ja eigentlich als Büro geplant...


...da hat uns aber jemand einen Strich durch die Rechnung gemacht;-) Nein, ich hoffe nicht, dass es erst an Ostern soweit ist;-)


Das Büro musste dafür in die Ankleide ziehen, denn hier zieht demnächst jemand anderes ein.



Wer? Ja, darauf sind wir auch gespannt;-) Wir freuen uns drauf!



Wenn es hier im Blog demnächst also still bleibt, dann sind wir grad andersweitig beschäftigt;-) Allzu lange dauert es hoffentlich nicht mehr; mein Schatten und ich haben zusammen kaum mehr Platz auf einem Bild...


... "jedenfalls nicht im Hochformat", hat mein weltbester Ehemann charmant angefügt;-)

Habt's fein!
Herzlichst Léonie


Montag, 10. März 2014

Kinderzimmer Nummer 3

 Da bin ich schon wieder;-)
Ich hätte noch ein Kinderzimmer, habt ihr Lust?

Unsere zwei Grossen durften die Farbe Ihres Zimmers selbst aussuchen. Dafür war unser Jüngster damals einfach noch zu klein und so haben Mama und Papa ganz frech entschieden, dass er in einem hellblauen Reich aufwachsen soll. Bis jetzt hat er sich nicht beschwert und hoffentlich findet er es in ein paar Jahren auch nicht schrecklich. Ich find ja, man kann hellblau ganz toll kombinieren mit z.B. rot oder dunkelblau und schon schauts nicht mehr so kleinkindhaft aus. Im Moment darf es das aber durchaus noch, gerade erst war er nämlich noch ein Baby. Und so wird auch das Zimmer nach und nach erst vom Baby- zum Kleinkindzimmer, in dem sicher bald noch viel mehr Autos, Bagger und Lastwagen zu finden sein werden.

Wie in den anderen Kinderzimmern war es mir auch hier wichtig, dass das "Grundgerüst" lange haltbar und wandelbar sein würde...

In einem grossen Bett hätte ich unseren Jüngsten nicht mehr gefunden, drum hat er vorerst ein Kinderbett anstelle des Babybettes bekommen. Bücher für die Gute-Nacht-Geschichte finden sich grad obendrüber, die Lampe auf dem Nachttischen hat von mir einen Bezug mit Tapetenreste bekommen. Das Nachttischen  selbst findet unser Jüngster total toll - was man darin alles verstauen kann (ich muss täglich kontrollieren, dass unser Hamsterchen da nicht etwa irgendwelche Esswaren bunkert;-) Ich hab's in erbärmlichem Zustand für gaaanz wenig Geld erstanden. Mit viel weiss und neuen Knöpfen schauts doch ganz passabel aus, oder?

Die Rattankiste vor dem Bett find ich super praktisch. Wie schnell sind darin Decken, Kissen, Spielsachen - was auch immer - verschwunden, so hat man im Nu aufgeräumt;-)


Der Kaufmannsladen steht im Moment grad in diesem Zimmer und hat passend zur Zimmerfarbe neben einem Anstrich in weiss etwas blau abbekommen. Mit dem Fabric Paper geht das ganz einfach und schnell. Ich find die bedruckten, selbstklebenden Stoffbögen grad für so Sachen einfach genial.




Tisch und Stühle vom Möbelschweden sind ständig in Gebrauch, ob nun für den Kaffeklatsch, als Zirkusmanege, zum Zeichnen und Malen oder um Hütten zu bauen. Sie wechseln wie Kaufmannsladen und Kinderküche öfters mal die Kinderzimmer oder stehen auch mal im Flur.
Die Werkbank im Hintergrund haben wir schon eine gefühlte Ewigkeit. Nachdem der grosse Bruder seine Trotzanfälle daran ausgelebt hat, hat der Kleine sie nun geerbt. Eins der wenigen Stücke, das nicht durch die Weisslackierschule musste. Würde nix bringen, die Farbe wäre im Nu weggehämmert;-)




Unser Jüngster entdeckt grad die Bücher und geniesst seine Lese- und Lümmelecke. Die Bettumrandung aus seinem Babybett darf in neuer Funktion noch etwas bleiben, als Kissen eignet sie sich hervorragend. Auch den Betthimmel haben wir grad übernommen...



Der Schrank ist erst halbfertig - er wartet noch auf den Deckanstrich. Ich hab mir angewöhnt, alte, dunkle Möbel erst mit Isoliergrund zu grundieren. So muss ich nicht damit rechnen, dass nach einiger Zeit die dunkle Holzmaserung "durchdrückt". Ist zwar doppelte Arbeit, lohnt sich aus meiner Sicht aber auf jeden Fall.



Auch in diesem Zimmer noch ein kurzer Rundumblick...




... und schon habt Ihr wieder ein Zimmer geschafft (wenn Ihr denn überhaupt noch da seid;-)

Im nächsten Post möcht ich Euch zeigen, wo die grau/weiss-karierten Raffrollos nun hängen.
Habt's fein bis dahin.
Herzlichst Léonie

Samstag, 8. März 2014

Raffrollos

Hab ich's schon mal erwähnt? Ich glaube ja. Und trotzdem wiederhole ich es noch einmal, schliesslich kann ich einen Post ja nicht einfach irgendwo mittendrin starten;-)
Unser Schwedenhaus hat (typisch schwedisch halt) keine Fensterläden und auch keine Rollläden. Was für mich persönlich gar kein Problem ist, zumindest nicht direkt. Indirekt aber dann, wenn meine Kinder mit dem ersten Streifen am Horizont vor meinem Bett stehen und um Unterhaltung bitten. Im Winter erst zu angemessenen Zeiten, im Sommer dafür einiges früher, als es mir lieb ist. Also musste eine Verdunkelungslösung her. Zig Stunden hab ich verbraten, nach Lösungen zu suchen, sämtliche Angebote zu durchforsten - nichts. Irgendwie hab ich einfach nichts gefunden, was genau meinen Bedürfnissen entspricht: Praktisch UND schön. Nein, entweder praktisch und bürolike oder schön, aber leider so gar nicht verdunkelnd.
Und so sind wir ohne Lösung umgezogen und haben die ersten paar Nächte die Fenster unseres Ältesten in mühevoller Kleinarbeit mit Plaids und viiiiiiel Klebeband abgedunkelt, denn der schläft nur bei völliger Dunkelheit;-)
Da war mir klar: ich kann wohl noch lange suchen, genau das, was ich gerne hätte, werde ich wohl nicht finden. Warum also nicht selber machen? Schlimmer als die Plaids an zig Metern Klebeband kann es nicht aussehen. Also nach Anleitungen gesucht, diese ein wenig angepasst, Nähmaschine hervorgeholt, Stoffe zusammengesucht und Projekt Raffrollos gestartet.

Auf vielfachen Wunsch versuch ich mich nun also mal im bebilderten Erklären meiner Raffrolloherstellung. Ich warn Euch aber gleich vorweg: die Bilder sind alles andere als toll. Im Moment lassen mich meine Racker nur abends an solchen Projekten arbeiten und entsprechend sind dann die Lichtverhältnisse bescheiden. Und meine Erklärungsversuche habt Ihr ja auch schon miterlebt: alles andere als exzellent. Ich hoffe dennoch, dass die Kombination von beidem Euch etwas weiterbringt...

Erstmal hab ich unsere Fenster genau ausgemessen, schliesslich muss frau ja wissen, was auf die Einkaufsliste kommt pro Raffrollo:

- Verdunkelungsstoff in entsprechender Grösse
- Baumwollstoff in doppelter Grösse (inkl. Nahtzugaben) - schliesslich sollen die Rollos auch von aussen ansehnlich aussehen;-)
- 1 Kordelstopper
- 1 Kordelhalter
- 3 kleine Haken (ab einer Breite von 80cm werden 3 "Bahnen" mit Raffrolloband empfohlen)
- 6 kleine Schraubenhaken
- Raffrolloband
- Kordel für Raffrollos
- 2 Holzlatten 9x18mm

Alles hab ich im Näh- und Bastelladen bekommen.



Erstmal hab ich den Baumwollstoff gefüttert mit dem Verdunkelungsstoff entsprechend der Fenstergrösse genäht, oben und unten einen Tunnelsaum, durch den die Holzlatten passen.



Die aber erstmal nicht einführen, erst kommt das Raffrolloband. Das hab ich jeweils links, rechts und mittig auf der Hinterseite einfach aufgenäht. Ab einer Breite von 80cm wird empfohlen, mit drei Bahnen zu arbeiten, bei geringeren Breiten reichen auch zwei. Dabei hab ich darauf geachtet, dass die Schlaufen für die Kordel jeweils auf der gleichen Höhe liegen, so lassen sich die Raffrollos am Schluss schön gleichmässig zusammenziehen.
Jaaa, ich geb's zu, die Farbwahl ist nicht grad ideal, das Raffrolloband fast nicht zu erkennen, da dieses fast durchsichtig und der Stoff auch hell ist...



Danach die beiden Holzlatten oben und unten in den Tunnelsaum einschieben. Ich hab es mir erspart, die einzunähen, so kann ich sie zum Waschen einfach rausziehen.

Jeweils oben und unten an einem "Raffrollobandstrang" kommen nun die Schraubenhaken in die Holzlatte rein. Ich hab dazu mit einer Ahle kleine Löcher vorgebohrt, so ging das Reinschrauben ruckzuck und ohne, dass sich das Holz gespalten hätte. 




Pro Raffrollo hab ich also 6 Schraubenhaken verwendet:



Oben hab ich die Kordeln jeweils an den Schraubenhaken festgeknotet und dann durch die Schlaufen des Raffrollobandes hindurchgezogen...



... und unten durch die Schraubenhaken gezogen und links oder rechts zusammengeführt.
Kordeln in den Kordelstopper gezogen...



... durch den Kordelhalter gezogen und verknotet. E voilà: fertig!



Zum Aufhängen hat mein weltbester Ehemann mir die kleinen Haken reingedreht und vorher die Abstände genau gemessen (mit der Mitte hat's frau nicht immer ganz so genau genommen beim Nähen, nach gefühlten hundertdreiundsiebzig Raffrollos wollte ich einfach nur noch fertig werden;-).



Raffrollo noch an den kleinen Schraubenhaken, an denen auch die Kordeln festgeknotet sind, einhängen und schon kommt kein Lichtstrahl mehr ins Zimmer.



Hochgezogen ist er razfaz (ok, je nach Baumwollstoff, ich würde in Zukunft darauf achten, nur noch ganz leichte Dekostoffe zu verwenden, denn durch den Verdunkelungsstoff wird das Ganze ohnehin ziemlich schwer).



Alles klar? Oder hab ich das Ganze so kompliziert erklärt, dass sich Eure Nähmaschinen nun zähneklappernd ins Hinterste Ecken verzogen haben? Hoffentlich nicht; bis jetzt tun unsere selbstgenähten Raffrollos nämlich gute Dienste und das tagtäglich äh -nächtlich;-)

In welchem Zimmer die grau/weiss-karierten Raffrollos nun hängen, zeig ich Euch beim übernächsten Mal. Nächstes Mal gucken wir uns mal im Zimmer unseres Jüngsten um. Das wird grad vom Baby- zum Kinderzimmer und ist noch "under construction". Aber wer sagt denn, dass man immer Bilder von ganz fertigen Sachen zeigen muss? Fertig ist man ja eh nie;-)

Habt ein schönes Restwochenende.
Herzlichst Léonie